Einführung sozialraumorientierten Arbeitens, oder: Sozialraumorientierung beginnt in den Köpfen

Die Einführung von Sozialraumorientierung stellt in vielen Arbeitsfeldern erhebliche Anforderungen. Vor allem berührt Sozialraumorientierung das professionelle Selbstverständnis von Mitarbeitenden.

Im Werra-Meißner-Kreis haben sich Leistungsanbieter und Leistungsträger gemeinsam auf den Weg gemacht, Sozialraumorientierung systematisch als Arbeitsgrundlage für die Kinder‑, Jugend- und Eingliederungshilfe einzuführen und anzuwenden. PROINTENT wurde mit der Evaluation beauftragt. Die Ergebnisse liegen inzwischen vor.

Befragung von Mitarbeitenden im Werra-Meßner-Kreis

In der Evaluation wurden Mitarbeitende im Werra-Meißner-Kreis sowohl auf Seiten der Leistungsanbieter als auch der Leistungsträger befragt. In der Befragung wurde die Umsetzung sozialraumorientierten Arbeitens erhoben, aber auch die generelle Arbeitszufriedenheit und die Kollektive Selbstwirksamkeitserwartung, also die Überzeugungen der Mitarbeitenden von der Kompetenz des Teams, schwierige Anforderungssituationen zu bewältigen.

Sozialraumorientierung beginnt in den Köpfen

Die Ergebnisse zeigen, dass Sozialraumorintierung nach einer etwa einjährigen Einführungsphase in der Praxis der Mitarbeitenden noch nicht auf breiter Basis umgesetzt wird. Der Grad der Umsetzung sozialraumorientierten Arbeitens wird vor allem von der Kollektiven Selbstwirksamkeitserwartung und der Überzeugung der Mitarbeitenden vom Konzept Sozialraumorientierung beeinflusst. Mit anderen Worten: Sind die Mitarbeitenden nicht überzeugt vom Konzept und sehen darin für sich keinen Nutzen, dann helfen Schulungen und strukturelle Veränderungen kaum weiter. Sozialraumorientierung beginnt in den Köpfen.

Zu den Ergebnissen der Evaluation ist ein Beitrag in den Blättern der Wohlfahrtspflege (Heft 4/2023) erschienen.

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