Zu hören im SWR2-Podcast zu Werkstätten für Menschen mit Behinderung

In der Podcast-Reihe SWR2 Wissen bin ich zu hören zum Thema „Werkstätten für Menschen mit Behinderung – kein Ort für Inklusion?“. Im Beitrag geht es um die Frage, wie inklusiv Werkstätten für Menschen mit Behinderung sind. Fachleute und Werkstattbeschäftigte kommen zu Wort.

Exklusion durch die Vordertür – Inklusion durch die Hintertür

Im Beitrag schlage ich kritische Töne an. Ich bezeichne Werkstätten als Instanzen einer sekundären Inklusion. Denn Menschen müssen zunächst vom Arbeitsmarkt exkludiert werden, damit sie in Werkstätten inkludiert werden und dort – in einem geschützten Rahmen – am Arbeitsleben teilhaben. Exklusion durch die Vordertür – Inklusion durch die Hintertür.

Gefragt sind: Spezialisten für ein neues Miteinander-Arbeiten

Dabei ist mir wichtig zu betonen, welche gesellschaftliche Errungenschaft die Werkstatt für Menschen mit Behinderung ist. Vor ihrer Entstehung gab es in Deutschland für einen großen Teil der Menschen mit geistiger Behinderung gar keine Möglichkeit zu arbeiten. Jetzt ist allerdings die Zeit zur Transformation gekommen. Werkstätten müssen sich weiterentwickeln zu Spezialisten zur Teilhabeförderung für ein neues Miteinander-Arbeiten.

Die Diskussion um die Zukunft der Werkstätten darf nicht losgelöst werden von der Diskussion um die Zukunft der Arbeit, der Gestaltung des Arbeitsmarkts und der Arbeitsbedingungen insgesamt. Von humanem und menschenwürdigen Arbeiten profitieren nicht nur Menschen mit Behinderung.